Anlässlich des 90. Geburtstages von Giselbert Hoke (1927–2015) wurde am vergangenen Samstag erstmals in das Hoke Werkhaus geladen und eine Ausstellung mit den vielfältigen Werken des Künstlers, mit Präsentation des neuen Hoke Kalenders der Galerie Magnet, eröffnet.
Kärnten. Mit einer Ausstellungsreihe an verschiedenen Schauplätzen in Kärnten gibt es noch bis 24. November ganz spezielle Einblicke in das Leben und Wirken des Künstlers Giselbert Hoke. Hauptveranstaltungsort der Ausstellungsreihe und Zentrum seines Schaffens ist das Schloss Saager in Grafenstein bei Klagenfurt, das er bereits im Jahr 1961 kaufte, später renovierte und um ein "Werkhaus" ergänzte. Hier hat Hoke gelebt und gearbeitet.
Ausstellungseröffnung mit rund 180 Gästen Familie, Freunde, Künstlerkollegen und Kunstinteressierte fanden vergangenen Samstag den Weg nach Saager in Grafenstein, um das Erbe eines ganz großen Kärntner Künstlers zu bestaunen und zu würdigen. Am 12. September hätte Giselbert Hoke seinen 90. Geburtstag gefeiert und dies nahm seine Familie zum Anlass, um das Werkhaus das erste Mal Besuchern zugänglich zu machen und im Rahmen einer Vernissage die Ausstellung auch offiziell zu eröffnen. Clemens Hoke begrüßte bei seiner Ansprache rund 180 Gäste.
Architekt Roland Winkler (Architekturbüro winkler + ruck, Planer des Wien Museums und des Kärntner Landesmuseums) betonte in seiner Rede über „Das Schöne und das Schlaue“, die Bedeutung von Giselbert Hoke als Lehrer für Generationen von Architektinnen und Architekten durch sein lebenslanges und unermüdliches Bemühen um das Schöne.
Die Ausstellung gibt einen vielfältigen Einblick in das Werk von Giselbert Hoke: Tapisserien und ein Original-Karton dazu werden präsentiert sowie eine Auswahl von Landschaftsgouachen und Akten, eine Auswahl der Palettenbilder und der großen Bilder der Nada-Serie. Zudem zeigt eine Videopräsentation die Werke im öffentlichen Raum. Den Emailsaal, ein gewölbter Raum mit Emailplatten an den Wänden, gilt es als Gesamtkunstwerk zu besichtigen. Vom berühmten Sonnenturm am Autobahnrastplatz Twimberg sind Fotos und das Modell zu sehen. In der Werkstatt erfolgte im Rahmen der Vernissage eine Vorführung, wie Emailplatten im Schmelzofen gebrannt werden. In der Lithografie Werkstatt sind Lithografien und originale Drucksteine zu sehen. Die Arbeitsschritte der Herstellung dieser Drucke werden in der Ausstellung erläutert.
Audiovisuelle Auseinandersetzung mit einer Emailwand Igor Gross am Schlagwerk, Daniela Fheodoroff am Spinett und die Videokünstler Ulrich Kaufmann und Sigrid Friedmann unternahmen mit „Wasser des Lebens“ im Rahmen der Vernissage eine audiovisuelle Auseinandersetzung mit Giselbert Hoke - der musikalische und visuelle Versuch, ein Bild in Ton und eine neue visuelle Ebene zu transformieren, etwas Eingefrorenes aufzutauen, den Rhythmus der Figuren, Farben und Kontraste auditiv zu übersetzen und den Betrachter durch eine zeitliche Ebene zu bereichern. „Der Schaffensprozess als abgekoppelte Arbeit der Idee, aber berstend krachend voll von Spontanität und Liebe, Durst zu versuchen im Rausch von gelungenen Geistesblitzen.“ So beschreibt das Künstler-Quartett ihr temporäres Kunstwerk.
Unter den Gästen wurden begrüßt ... ... Eugen Freund (Europaparlamentarier), Bgm. Stefan Deutschmann (Grafenstein) mit Gattin, der ehemaligen Kulturstadtrat der Stadt Graz Karl Heinz Herper mit Gattin, Galerist Wilfried Magnet und Galeristin Edith Kapeller, die Architektinnen Klaudia Ruck und Elisabeth Fercher-Meierschitz sowie zahlreiche Architekten (Toralf Fercher, Robert Morianz, Mark Jenewein, Günther Lackner, Heinz Lindner, Ed Hoke) und Künstler (Talos Kedl, Bruno Wildbach, Tomas Hoke, Armin Guerino, Christine Kedl, Andrea Fian), zahlreiche Musiker, wie Wolfgang Liebhart, Musikwissenschafterin Walburga Litschauer, Dr. Sonja Somma von der Kulturabteilung des Landes Kärnten, Alexander Gerdanovits von der Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt, Kulturwissenschafter Reinhard Kacianka, die Schriftstellerin Anna Baar, ...
Führungen Freitag, 22. September: 17.00 Uhr Sonntag, 24. September: 15.00 Uhr, 17.00 Uhr Samstag, 7. Oktober (Lange Nacht der Museen): 18.30 Uhr, 23.00 Uhr Anmeldung unter office@hoke-werkhaus.at oder 0650 422 1220.
Über Giselbert Hoke Giselbert Hoke, geboren am 12. September 1927 in Warnsdorf (Nordböhmen), gestorben am 18. April 2015 in Kärnten. 1945 Verlust des rechten Arms im Kriegseinsatz. 1946 Matura in Klagenfurt. Danach Studium der Malerei bei R.C. Andersen an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
1949 gewann Hoke den Wettbewerb zur Ausgestaltung des Klagenfurter Hauptbahnhofes. 1954-1956 folgte die Ausführung der Fresken. Der öffentliche Protest und Skandal nach der Enthüllung veranlassten Hoke nach Wien zu gehen.
Im Jahr 1962 wurde Hoke in Kärnten sesshaft (Schloss Saager). Es folgten Großaufträge für Glas-, Email- und Freskowände im öffentlichen Raum wie z. B. in der Wiener Staatsoper, im Festspielhaus Salzburg, in der Bartholomäuskirche Köln, in der UNO-City Wien bis hin zum Sonnenturm an der A2 und viele andere mehr.
1974 Berufung als Univ.-Prof. für künstlerische Gestaltung an der TU Graz. In den 80er-Jahren Berufung an die internationale Sommerakademie in Salzburg. Neben der Kunst im öffentlichen Raum entstanden zahlreiche Papierarbeiten, darunter Akte, Landschaften auf Malreisen nach Italien, Spanien und Peru sowie Lithographien und Bilder auf Leinwand und Holz wie z. B. die großformatige NADA Serie.
Über das Werkhaus 1962 erwarb Giselbert Hoke Schloss Saager und revitalisierte es in den folgenden Jahren. Mitte der 1970iger-Jahre errichtete er das Werkhaus neben dem Schloss.
Besucher können die Werkstätten besichtigen, wo Email- und Glasarbeiten entstanden sind und die Druckerei für Grafik. Das Atelier, das so erhalten ist, wie der Maler es verlassen hat, sowie der Emailsaal und der Kunstspeicher als Ausstellungsraum und Bilderarchiv sind ebenfalls zugänglich.
Von besonderem Interesse für Giselbert Hoke war die Verbindung von Architektur, Raum und künstlerischer Gestaltung. Die von ihm geschaffenen Räume im Werkhaus Saager und die Außenanlagen bilden ein einzigartiges Ensemble.
Über die Workshops "Malereiwerkstatt" Giselbert Hoke hat jahrelang an der Technischen Universität in Graz an der Fakultät für Architektur unterrichtet und dort das Institut für künstlerische Gestaltung aufgebaut. Seine Methode vom einfachen Strich bis zum Bild hat vielen Studentinnen und Studenten die Erfahrung mit Zeichnung, Farbe und Malerei nähergebracht. Diese Lehrtätigkeit setzte er an verschiedenen Sommerakademien fort.
Seit 3 Jahren werden im Sommer im Werkhaus Workshops in Zusammenarbeit mit ehemaligen Assistenten von Hoke veranstaltet. Ziel ist es, diese einzigartige Methode und die Grundlagen der konstruktiven abstrakten Malerei erfahrbar zu machen und den Mut zum Experiment und zur persönlichen Weiterentwicklung zu stärken.
Wir bedanken uns für die redaktionelle Berichterstattung und freuen uns über die Zusendung eines Belegexemplares!
Mit besten Grüßen, Christa Binder und das Team vom Hoke Werkhaus
HOKE WERKHAUS Saager 1, 9131 Grafenstein Tel.: +43 650 4221220 office@hoke-werkhaus.at www.hoke-werkhaus.at www.giselbert-hoke.at
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Clemens Hoke begrüßte bei der Ausstellungseröffnung rund 180 Gäste. Foto downloaden
Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll das vielfältige Werk Giselbert Hokes. Foto downloaden
Galerist Wilfried Magnet präsentierte den neuen Hoke Kalender. Foto downloaden
Gastgeberin Christa Binder und Bürgermeister Stefan Deutschmann mit seiner Gattin. Foto downloaden
Audiovisuelle Auseinandersetzung mit Giselbert Hoke als temporäres Kunstwerk bei der Ausstellungseröffnung. Foto downloaden
Dagmar Feyertag mit Gästen aus Wien. Foto downloaden
In der Werkstatt erfolgte eine Vorführung, wie Emailplatten im Schmelzofen gebrannt werden. Foto downloaden
Galeristin Edith Kapeller mit interessierten Besucherinnen. Foto downloaden
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung bestand die Möglichkeit die Werkstätten, in denen die großen Arbeiten für den öffentlichen Raum geschaffen wurden und das Atelier zu besichtigen, welches sich in dem Zustand befindet, wie es der Maler verlassen hat. Foto downloaden
Rund 180 Gäste zeigten Interesse am künstlerischen Erbe von Giselbert Hoke. Foto downloaden
Talos Kedl, Igor Gross, Armin Guerino, Christine Kedl und Karma Eder-Hoke. Foto downloaden
Die Ausstellungseröffnung bot den idealen Rahmen zum Austausch unter Künstlern und Kunstliebhabern. Foto downloaden
Fotohinweis: Felix Eder (12)
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